Bauanleitung Kräuterspirale

„Eine eigene Kräuterspirale…..

das wäre mein Traum“,
hört man immer öfter, denn vorbei ist die Zeit, in der nur Schnittlauch und
Petersilie zum Kochen und Garnieren verwendet wurden. Jetzt haben auch alle
anderen Heil- und Gewürzkräuter ihren Platz in der Küche zurückerobert. Heute
wird international gekocht, für jedes Gericht und jeden Geschmack ist ein
besonderes Kraut gewachsen. Und  –  natürlich soll es frisch sein, am liebsten in
Bio-Qualität aus dem eigenen Garten oder vom Balkon.

Wenn die leckeren Pflanzen
gemeinsam an einer Stelle wachsen sollen, ist aber Kreativität gefragt, denn
die verschiedenen Kräuter haben auch verschiedene Ansprüche an Platz und Boden.

Eine Kräuterspirale im eigenen Garten
ermöglicht, auf elegante Weise, Gewürzvielfalt in der Küche. Das
dreidimensionale Kräuterbeet bietet die Möglichkeit, auf kleinstem Raum eine
große Vielfalt an Kräutern aus unterschiedlichen Klimazonen anzubauen.

Merkmale der Kräuterspirale

Ein besonderes Merkmal traditioneller
Kräuterspiralen, sind unter anderem die benötigten Steine. Sie dienen nicht nur
zur Befestigung der Seitenwände, sondern speichern auch Sonnenwärme um sie an
die Pflanzen abzugeben. Ein kleiner Teich am Fuße der Spirale nimmt zusätzlich
Wärme auf und reflektiert sonniges Licht.

Durch unterschiedliche Füllböden, des sich
nach oben windenden Turmes, lassen sich verschiedene Pflanz-Areale schaffen.

A
Wasserzone: Durch den Miniteich ist die Wasserzone feucht und nass. In der
Umgebung gedeihen Brunnenkresse, Bachbunge, Kalmus und Wasserminze.

B Feuchtzone:
In diesem Areal eignet sich humose und nährstoffreiche Komposterde, um Pflanzen
wie Kerbel, Schnittlauch und Petersilie den geeigneten Boden zu bieten.
Außerdem gedeihen Frauenmantel und Sauerampfer in diesem Bereich. Weitere
Pflanzen, die die feuchte Erde schätzen, sind Schlüsselblume, Schildampfer
sowie  Knochblauchsrauke.

C Mittlere
Zone: Das halbschattige, trockene Areal ist für Kräuter wie Zitronenmelisse,
Busch-Oregano oder Blutampfer ideal. Außerdem mögen Kümmel und Portulak  diesen Bereich. 

D Trockenzone: Der durchlässige, magere und trockene Boden entsteht
durch eine gute Drainage. Bauschutt dient dabei als Füllmaterial. Kalk sorgt
für das Wachstum der Kräuter. Thymian, Salbei und Lavendel wachsen in diesem
höchsten Areal besonders gut. Außerdem können dort weitere Kräuter wie
Mauerpfeffer, der zwischen den Steinen in der Sonne wächst, sowie
kleinwüchsigen Schnittknoblauch oder Majoran angepflanzt werden.

Der perfekte Standort

Für eine harmonische
Gestaltung  des schneckenförmigen Turmes,
werden  optimalerweise werden ca. 3 qm
Fläche benötigt, auf denen anschließend das Kräuterbeet mit Steinen, Geröll und
Erde in die Höhe gebaut wird.

Das Anlegen einer Kräuterspirale, die dauerhaft von
der Sonne erreichen werden sollte, ist während der gesamten Vegetationsperiode
möglich. Bei der Auswahl des Ortes ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die
Küche nicht zu weit entfernt ist. So können die gepflückten Kräuter aus der Kräuterspirale  direkt und frisch verarbeitet werden. 

Stein auf Stein – Jetzt wird gebaut

Der Teich entsteht durch entsprechende Folie oder
einen Maurerkübel, der zur Hälfte mit Sand gefüllt ist. Es sollte darauf
geachtet werden, dass eine Verbindung von Wasser und Erde existiert, damit die
Pflanzen der Feuchtzone genügend Wasser erhalten. Streifen eines alten
Jutesacks oder altes Geflecht von Wurzeln besitzen die nötige Funktion als
Leiter. Achte aber darauf nicht zu viel leitendes Material zu verwenden, weil
sich der Teich ansonsten schnell leer saugt.   

Nachdem der Teich angelegt ist, können Sie mit dem
Bauen der Mauern beginnen. Am besten sollte dabei von außen nach innen
gearbeitet werden. Für den sichtbaren Teil der Mauern können Feld-, Kalksand-
oder Ziegelsteine genutzt werden. Sie integrieren Deine Kräuterspirale
harmonisch in den Garten. Alternativ lassen sich die Mauern durch runde
Natursteine errichten. Die Zwischenräume können mit Lehm oder Erde gefüllt
werden. Grundsätzlich sollte der Raum zwischen den Mauern etwa 60 Zentimeter
breit sein, um genügend Platz für die Bepflanzung zu lassen. Die Mitte und die
Höhe der Kräuterschnecke entsteht durch Bauschutt, der günstig erhältlich ist

Steine erzeugen natürliche Übergänge zwischen der
Wasserzone und dem Teich, der nebenbei gerne von Vögeln und Insekten als Tränke
genutzt wird. Am Fuß der Spirale, die an den Teich anschließt, sollte sich
feuchte, mit reifem Kompost durchmischte Erde befinden. An der Spitze des
Turmes solltest Du aber besser eine Kombination aus Kalk, Sand und Erde nutzen.

Die perfekte Pflanzenauswahl

Nach Anlegung der einzelnen Bereiche steht die
Bepflanzung an. Zwischenräume in der Mauer können am besten durch Kräuter wie
kriechenden Thymian, Dachwurz oder Tripmadam ausgefüllt werden.

Ganz oben, dort wo viel Sonne hinkommt und wenig Wasser
gespeichert wird, wachsen im nährstoffarmen Bereich am liebsten
mediterrane Kräuter wie Thymian, Lavendel, 
Rosmarin oder Salbei. Auch die bienenfreundliche Tripmadam oder Majoran
wachsen hier sehr gut. Unter der vorzugsweise kalkhaltigen Erdschicht dieser
Zone sollte mit Hilfe von Tonscherben, Blähton oder Bauschutt für eine gute
Wasserabfuhr gesorgt werden.

Die mittlere, etwas
halbschattigen Zone ist mäßig trocken
und die Erde schon etwas humoser. Dort fühlen sich Zitronenmelisse, Borretsch,
Rucola (Rauke) oder Oregano-Sorten wohl.

Im unteren Bereich, der
Feuchtzone wachsen frische Kräuter
wie Schnittlauch, Petersilie, Dill oder Kerbel. Hier sollte die Erde
nährstoffreich und leicht feucht sein.

Wer über genügend Platz im
Garten verfügt, kann noch einen Teich ans untere Ende  setzen, um hier, in der sogenannten Wasserzone,  feuchteliebende Pflanzen wie Brunnenkresse,
Wasserminze oder Bachbunge unterzubringen.

Natürlich lassen sich in eine
Kräuterspirale auch Heilpflanzen, solche mit essbaren Blüten oder Erdbeeren
einfügen. Gepflanzt werden kann alles, was schmeckt und nicht zu starke
Wurzelausläufer bildet. Minze z.B. sollte separat in einem eigenen Kübel
gepflanzt werden, Liebstöckel oder Meerrettich bilden tiefe Wurzeln und müssen
auch einen anderen Platz im Garten finden.

Jetzt haben Sie nur noch die
Qual der Wahl, denn von fast jedem Kraut gibt es verschiedene Sorten, die sich
durch besondere Wuchsformen, Blüten- und Blattfarben, sowie durch ausgefallene
Geschmacksrichtungen auszeichnen.

Eine Vorauswahl der Pflanzen ist sinnvoll, damit die
Kräuterspirale erhalten bleibt – und nicht überwuchert. Um die Auswahl zu
erleichtern haben wir verschiedene Pflanzen-Pakete, aus kompaktwachsenden
Kräutern, die großen Ertrag bringen, zusammengestellt. Dabei haben wir auch auf
Kräuter, die lange Wurzelausläufer bilden, verzichtet.

  • Kräuterspirale-Pflanzenpaket: Das Set, das sich gut zum Einstieg eignet, enthält 16 Pflanzen. Enthalten sind: Wilde Rauke, Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Sauerampfer, Zitronenmelisse, Pimpinelle, Felsenysop, Bergbohnenkraut, kleinwüchsiger Lavendel, kleinwüchsiger Salbei, kompakter Thymian, Tripmadam, Currykraut sowie zwei Oregano-Sorten

  • Gourmet-Ergänzungspaket:  Das Set, das
    die Kräuterspirale komplettiert, enthält acht schmackhafte Kräuter. Im Paket
    befinden sich: Schnittknoblauch, Brunnenkresse, Bachbunge, Blutampfer,
    Winterhecke, aromatischen Oregano, Zitronenthymian und Zitronen-Bergbohnenkraut

  • Heilpflanzen-Ergänzungspaket: Das Set, das jede Kräuterspirale vervollkommnet,
    enthält eine gesunde Kräutermischung. Das Paket besteht aus: Kümmel, gefüllter
    römische Kamille, Waldmeister, gemeinem Frauenmantel, Schlüsselblume, wildem
    Stiefmütterchen, Arnika und Dachwurz

Aber egal ob als Paket, oder
individuelle Zusammenstellung. Die für Sie richtigen Pflanzen in
Bioland-Qualität findest Sie in einer riesigen Auswahl in unserem Onlineshop oder
natürlich direkt in der Kräuterei in der Alexanderstraße 29 in Oldenburg. Dort
können Sie sich von den verschiedenen Düften inspirieren lassen oder neben
Beratung rund um das Thema auch fertige 
Kräuterspiralen in verschiedenen Größen im angesagten Edelrost-Style
erhalten. Denn auch Kräuterfreund_innen, die nur einen kleinen Garten, eine
Terrasse oder einen Balkon haben müssen nicht auf eine Kräuterspirale
verzichten. Mittlerweile gibt es auch dafür Lösungen:  fertige Kräuterspiralen aus Metall oder
anderen langlebigen Materialien, die selten mehr als 1qm Platz benötigen. Neben
Balkonkästen, Kübeln o.ä. haben sie den Vorteil, dass sich hier verschiedenste
Kräuter platzsparend und vor allem ihren Standortansprüchen entsprechend
anbauen lassen.

Egal ob groß oder klein, bei
Kräuterspiralen, die man in drei verschiedene Bereiche einteilen kann, gibt es
für jedes Kraut den richtigen Platz.

Wer weiß, vielleicht haben auch Sie schon bald eine eigene Kräuterspirale.

Galerie

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