Kräuter im Garten und auf dem Balkon

Welche Plätze eignen sich am besten für eine Kräuterecke?

Wenn es sich einrichten lässt, sollte der Kräutergarten oder der Topfkräutergarten nahe am Haus liegen und gut erreichbar sein. So kommen die frischen Kräuter schnell und mühelos aus dem Garten in die Küche. Damit sie gut zu ernten sind und ausreichend Sonnenlicht erhalten, ist es sinnvoll die Kräuter beim Pflanzen nach Größe zu staffeln. Alle höheren Pflanzen in den Hintergrund, die halbhohen in die Mitte und die niedrigen an den Rand des Beetes.

Wie werden Kräuter im Beet gepflanzt?

Bevor die Pflanzen ins Beet gesetzt werden, sollte der Boden gelockert werden. Anschließend die Pflanzen entsprechend ihres Abstandes plazieren. Danach gräbt man mit einer kleinen Schaufel Löcher, in die etwas Kompost oder organischer Dünger gefüllt werden. Der Wurzelballen wird ein wenig aufgerisssen und die Pflanzen werden genauso tief in die Erde gesetzt, wie sie vorher im Topf standen. Das Loch wird mit der ausgehobenen Erde gefüllt und die kleine Pflanze mit den Händen angedrückt. So bekommen die Wurzeln überall Kontakt mit der Erde. Zum Schluss werden die Pflanzen behutsam angegossen.

Wie werden Kräuter im Topf gepflanzt?

Wenn die Kräuter in Töpfe oder Kästen gepflanzt werden, dürfen diese nicht zu klein sein. Die Wurzeln benötigen Raum zu Entfaltung. Außerdem müssen die Gefässe ein Loch haben, damit sich keine Staunässe entwickelt. Man sollte gute torfarme oder torffreie Erde benutzten. Bei besonders trockenliebenenden Kräutern ist eine Drinage mit Tonkügelchen oder Tonscherben zu empfehlen.

Welchen Standort benötigen Kräuter?

Grundsätzlich gilt : Kräuter brauchen Licht. Für richtig schattige Bereiche ist kein Kraut gewachsen. Besonders sonnig und trocken lieben es die Mittelmeerkräuter, wie beispielsweise Rosmarin, Thymian oder Lavendel. Der Boden sollte durchlässig und kalkhaltig sein.

Küchen- und Salatkräuter bevorzugen auch sonnige Plätze, aber sie ziehen einen humosen, nährstoffreicheren Boden vor. Auf halbschattigen Standorten wachsen z. B. Minzen, Bärlauch, Liebstöckel, Borretsch und Schnittlauch.

Wie werden Kräuter gedüngt?

Kräuter müssen nur sparsam gedüngt werden. Sie freuen sich über Kompost. Zusätzlich ist im Frühling die Düngung mit einem organischen Dünger sinnvoll. Mittelmeerkräuter benötigen weniger Nährstoffe als z. B. Schnittlauch oder Basilikum. Die sollte man eventuell nach der Blüte nachdüngen. Ein Flüssigdünger ist besonders für Kräuter, die in Töpfen wachsen sinnvoll, weil die Nährstoffe schnell für die Pflanzen verfügbar sind.

Wann und wie werden Kräuter geerntet?

Kräuter können laufend geerntet werden. Regelmäßige Ernte fördert das Wachstum und die Pflanzen werden buschiger. Möchte man sich einen großen Wintervorrat anlegen ist es sinnvoll die Kräuter einem sonnigen Vormittag zu ernten, da sie zu diesem Zeitpunkt die meisten ätherischen Öle enthalten.
Viele Kräuter beispielsweise Salbei, Bohnenkraut Thymian oder Minzen sind am besten zu Ernten, wenn die Blüte beginnt. Andere Kräuter erreichen zum Zeitpunkt der Vollblüte ihre optimale Aromaentfaltung. Dazu zählen Basilikum,Oregano und Lavendel. Beim Oregano und Basilikum sind die Blütenstände besonders aromatisch, aber auch die anderen Blüten sind eßbar. Andere Gewürzkräuter sollten allerdings nicht zur Blüte kommen, denn dann werden ihre Blätter häufig zäh oder es entwickelt sich kaum Aroma. Dazu gehören zum Beispiel, Bärlauch, Kerbel, Petersilie, Sauerampfer und Zitronenmelissse.

Wie werden Kräuter haltbar gemacht?

Die älteste Konservierungsmethode ist das Trocknen. Das funktioniert am besten mit locker gebundenen Sträußen, die an einem luftigen, nicht sonnigen Ort aufgehängt werden. Es darf nicht wärmer als 40 Grad sein. Petersilie, Dill oder Bohnenkraut können auch eingefroren werden. Durch das Einlegen in Essig, Öl oder Alkohohl können Kräuter ebenfalls konserviert werden. Wichtig ist dabei, daß alle Pflanzenteile von der Flüssigkeit bedeckt sind.

Welche Kräuter Kategorien gibt es ?

Kräuter unterscheidet man nach Einjährigen/Zweijährigen, krautige Stauden und Halbsträucher.

Einjährige Kräuter, sind zum Beispiel Dill, Basilikum, Koriander, Kerbel oder Borretsch, zweijährige Kräuter u.a. Petersilie oder Schnittsellerie.

Beispiele für krautige Stauden sind Zitronenmelisse, Minzen, Estragon, Oregano oder Schnittlauch. Die meisten Mittelmerkräuter, wie Thymian, Rosmarin oder Salbei sind Halbsträucher.

Wie werden Kräuter geschnitten?

Einjährige/Zweijährige Kräuter benötigen keinen Rückschnitt, er kann die Blüte aber herauszögern und somit eine längere Lebenszeit und eine zusätzliche Ernte ermöglichen.

Krautige Stauden sind mehrjährig. Sie ziehen im Herbst ihre Blätter ein und treiben jedes Jahr aus dem Wurzelstock wieder aus. Diese Kräuter können zur Ernte handbreit über der Erde geschnitten werden um dadurch einen Neuaustrieb anzuregen., der eine zweite manchmal sogar dritte Ernte im Jahr ermöglicht. Im Spätherbst oder Frühling wird das alte absterbende Laub bodennah geschnitten und der Austrieb von unten kann beginnen.

Halbsträucher benötigen einen regelmäßigen Schnitt, um nicht zu stark zu verholzen. Dieser erfolgt im späten Frühling. Die Vorjahrstriebe können um die Hälfte eingekürzt werden. Die Pflanze treibt dann neu aus und bekommt eien kompakten Wuchs. Bereits stark verholzte Sträucher können vorsichtig bis ins alte Holz zurück geschnitten werden. Dadurch können  die „schlafenden „Augen“ zum Austreiben angeregt werden. Am sichersten funktioniert so ein radikaler Rückschnitt, wenn noch ein paar grüne Triebe am geschnittenen Holz vorhanden sind.

Wie helfen Kräuter den Insekten?

Kräuter sind nicht nur wunderbar aromatisch und schön anzusehen, sie sind auch wichtige Futterpflanzen für Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Schmetterlingen, Schwebfliegen und andere Insekten. Viele von den Kräutern gehören zu den Lippenblütlern, die eine wichtige Nektarquelle bieten. Zu ihnen gehören beispielsweise Salbei, Ysop, Thymian, Bergbohnenkraut, Zitronenmelisse und Minzen. Aber auch Schnittlauch, Bärlauch und andere Lauchgewächse sind wichtige Bienenweiden. Gleiches gilt für die Doldenblüten des Fenchels oder den strahlend blauen Blüten des Borretsch.

preloader