Duftpelargonien

Die Duftblattpelargonien sind Wildformen der Pflanzengattung Pelargonium, zu der auch die weitverbreiteten Balkongeranien gehören, die daher botanisch richtig auch Pelargonien genannt werden müßten. Sie kamen im 17. Jhd. aus dem südlichen Afrika nach England, waren dort sehr beliebt und es wurde versucht, die Schönsten zu vermehren und weiter zu züchten.

Vielfalt und Besonderheit

Es ist die Pflanze mit der größten Arten- und Sortenvielfalt in der Kräuterei. Und das aus gutem Grund. So unterschiedlich und vielfälltig sind die verschiedenen Duftblattpelargonien, dass sich schnell eine richtige Sammelleidenschaft entwickeln kann.
Das Außergewöhnliche der Duftblattpelargonien sind die Drüsenhaare auf den Blättern, die bei Berührung, bei Wind, Regen oder durch Tau unterschiedlichste Duftnoten abgeben.

Verblüffend ist zum Beispiel das reine Pfefferminzaroma, dass bei der Pfefferminzduftpelargonie Pelargonium tomentosum zum Tragen kommt. Aber auch die Rosenduftpelargonie Pelargonium capitatum ‚Attar of Roses‘ ist eine echte Besonderheit. Da das ätherische Rosenöl sehr teuer ist, wird auf der Insel Reunion diese Geranie in großen Mengen angebaut. Aus ihr wird das ätherische Geranienöl gewonnen, das vielen Parfüms, Seifen und Kosmetika statt des teueren Rosenöls zugesetzt wird.

Neben Rosen- und Pfefferminzduft sind aber auch verschiedene Citrusdüfte anzutreffen. Eine Besonderheit ist hier die Zitronenduftpelargonie Pelargonium graveolens ‚Prinzess Ann‘, die neben Ihres tollen Duftes auch eine besonders schöne Wuchsform hat und sehr groß und buschig werden kann. Desweiteren gibt es neben Kiefern- und balsamischen Duftnoten auch fruchtige wie die Apfelduftpelargonie Pelargonium odoratisimum und würzige wie zum Beispiel die Eichenlaubpelargonie Pelargonium ‚Royal Oak‘. Ein schöner Nebeneffekt dieser Pelargonie ist, wie auch bei einigen Zitronenduftpelargonien, ihre mückenvertreibende Wirkung.

Verwendung

Duftpelargonien sind sehr vielseitig verwendbar. Als Pflanze für Garten, Balkon und auch als Zimmerpflanze sind sie durch verschiedenste Wuchsformen, Blattformen und  farben sehr dekorativ. Die Blüten sind nicht so auffallend wie die der Balkongeranien, sondern meist zierlicher; schön gezeichnet und ein Anziehungspunkt für Bienen und andere Insekten.

Die ausladend wachsende und am ehesten schattenverträgliche Pfefferminzpelargonie ist ein schöner Bodendecker; daneben kann die zierliche, kompakte Zitronenduftpelargonie Pelargonium crispum ‚Queen of Lemon‘ besser im Topf den Balkon verschönern.

Auch in der Küche lässt sich das Aroma der außergewöhnlichen Blätter einfangen. Besonders gut eignen sich fruchtige, zitronige und Rosenduftpelargonien für Süßspeisen wie zum Beispiel Konfitüren und Obstsalaten aber auch für Liköre und als Zugabe in Kräuterteemischungen entfalten sie ihr angenehmes Aroma. Die zarten Blüten sind auch essbar und eignen sich hervoragend für besondere Dekoration verschiedener Speisen

Getrocknet behalten die Blätter lange ihren Duft und sind ideale Beimischungen in Duftpotpouries. Es können auch Kräuterkissen damit gefüllt werden. Gut harmonisieren Lavendel und Rosenpelargonienblätter, die sich in ihrer beruhigenden Wirkung unterstützen.

Pflege

Die Pflege der duftenden Pflanzen ist gar nicht so schwierig. Da ihre Heimat das südliche Afrika ist, brauchen sie viel Sonne und können ein Austrocknen schon mal vertragen. Regelmäßiges Schneiden ist von Vorteil, damit sie schön buschig wachsen. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass viele Rezepte ausprobiert werden können.

Da Duftpelargonien keinen Frost mögen, müssen sie im Winter ins Haus geholt werden. ideal ist ein helles Treppenhaus oder der frostfreie Wintergarten. Auch die Duftpelargonien, die den Sommer im Bett oder Hochbeet verbracht haben, können problemlos für den Winter aus der Erde geholt werden und vorrübergehend in einen Kübel umziehen.

Werden die Triebe im Zimmer wegen Wärme oder Lichtmangel zu lang, können sie problemlos zurückgeschnitten und die Spitzen als Stecklinge weitervermehrt werden.

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